Ein altes schwarz-weiß Foto von Elise Bartels.

Gendersensibler Workshop zum Thema Gerechtigkeit

„Elise Bartels ist als erste Frau 1922 in den Reichstag eingezogen“, erzählt Gleichstellungsbeauftragte Karin Jahns über die 1880 in Hildesheim geborene Sozialpolitikerin. „Sie hat sich schon sehr früh für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern eingesetzt. Frauen durften damals noch nicht wählen, und es war ihr wichtig, das zu ändern.“

Als Arbeiterkind lebte Bartels vor, was sie vertrat: dass Frauen durch politische Arbeit ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und gestalten können. Sie gehörte zur ersten Frauengeneration im deutschen Reichstag, zog 1919 in den Hildesheimer Stadtrat ein, gründete die AWO mit und baute das „Hildesheimer Volksblatt“ samt Verlag und Druckerei sowie die Volksbibliothek auf.

Frauenort als Lernort

Deshalb steht Elise Bartels im Projekt „FrauenOrte“ des Landesfrauenrats Niedersachsen e. V. seit 2010 für Hildesheim. Im Rahmen des Modellprojektes „FrauenOrte sind Lernorte“ wollte der Verein dann 2016/17 Schüler*innen im Sekundarbereich mit niedersächsischer Frauengeschichte vertraut machen und sie für eine geschlechtergerechtere Geschichtsschreibung sensibilisieren. Elise Bartels zum Dreh- und Angelpunkt eines entsprechenden Lernangebots zu machen, lag nahe. Der Landesfrauenrat setzte die Idee gemeinsam mit dem TPZ Hildesheim um, und so entstand der gendersensible theaterpädagogische Workshop „Elise Bartels“.

Mehr Gerechtigkeit tut allen gut

Im Kontext der Geschichte und im Spiegel der Gegenwart werden seitdem im Workshop politische Teilhabe, Rollenzuweisungen und das Thema Gerechtigkeit erfahrbar gemacht. Er wurde für Schüler*innen ab der 7. Klasse entwickelt und kann inhaltlich an alle Altersstufen angepasst werden. Durch eine Förderung des Landes Niedersachsen konnten die ersten Workshops bezuschusst werden.

Der Workshop erhält einerseits die Erinnerung an die außergewöhnliche Lebensleistung von Elise Bartels lebendig, andererseits verknüpft er ihre Themen mit der Gegenwart und dem Umfeld der Schüler*innen. Als roter Faden dient ein großes Poster, das im Laufe des Workshops von den Schüler*innen um eigene Texte und Stichworte ergänzt wird. Dabei wird ausschließlich gendersensible Sprache benutzt, und in sämtlichen Übungen wird eine Sensibilisierung für das Thema Geschlechtergerechtigkeit geschaffen und vertieft.

„Elise Bartels“ wurde gefördert vom Land Niedersachsen.

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Hier sehen Sie eine Video-Doku über den Workshop zum Thema Gerechtigkeit.

„Die Verhältnisse treiben, statt sich von ihnen treiben zu lassen.“

Elise Bartels