
Ob im Fernsehen, in Zeitungen oder in sozialen Netzwerken: Das „Fenster zur Welt“ zeigt uns zunehmend eine Realität, die von sozialen Spannungen, Umweltkatastrophen und politischen Unruhen geprägt ist. In unseren inneren Welten hingegen sehnen wir uns nach Ausgleich: nach Sicherheit, Ruhe und Raum für Selbstentfaltung. Diese Kluft zwischen Außen- und Innenwelt ist nicht nur ein persönliches Dilemma, sondern auch ein gesellschaftliches Phänomen.
Das TPZ möchte in der Spielzeit 2025/2026 die komplexe Beziehung zwischen Innen- und Außenwelten erkunden. Gemeinsam mit Teilnehmenden verschiedenen Alters möchten wir herausfinden, welche Strategien wir entwickeln können, um mit den Herausforderungen der Gegenwart umzugehen. Zudem möchten wir neue Welten erforschen – Utopien und Dystopien, Fantasie- und Traumwelten sowie virtuelle Räume – die als Orte des Eskapismus oder als Anstöße für gesellschaftliche Veränderungen dienen können.
Foto: Jan Felix Bergmann
Teilprojekt: Lass dich treiben, ich schenk dir Zeit
Stress, Zeitmangel und Druck scheinen allgegenwärtig zu sein. Unsere hektische Gegenwart, die aktuellen Krisen und die ständige Präsenz dieser Themen in den Medien können zu einer erhöhten Belastung führen, die viele Menschen dazu bringt, sich zurückzuziehen. Soziale Isolation ist oftmals die Folge.
Wir möchten einen Ausgleich schaffen. Für Menschen ab 16 Jahren planen wir einen kreativen Freiraum. Angeleitet durch Tanz- und Theaterpädagog*innen können die Teilnehmenden ihren Gedanken und Emotionen freien Lauf lassen und neue Wege des kreativen Ausdrucks erkunden. Dabei sollen sie sich vor allem mit positiven Aspekten ihrer Innenwelten auseinandersetzen und Fragen stellen wie: Was bringt dich zum Lachen? Was lässt dich träumen?
Teilprojekt: Öffne das Fenster zur Welt
Während viele Menschen von einer Flut an Nachrichten überwältigt werden, haben Menschen in Wohneinrichtungen oft Schwierigkeiten, Zugang zu relevanten Informationen zu erhalten. Zudem ziehen sich einige aufgrund von Barrieren möglicherweise aktiv aus dem aktuellen Weltgeschehen zurück, da sie das Gefühl haben, ihre Meinungen und Geschichten seien nicht relevant oder sie könnten mit den rasanten Veränderungen nicht Schritt halten. Das TPZ plant daher in Zusammenarbeit mit Schüler*innen aus Hildesheim ein Schreib-, Erzähl- und Theaterprojekt für Menschen in Wohneinrichtungen.
Teilprojekt: Folge mir in neue Welten
Wenn die Realität überfordernd scheint, suchen insbesondere junge Menschen häufig Zuflucht in anderen Welten. Während einige in Tagträumen versinken, flüchten andere ins Gaming, in den Konsum sozialer Netzwerke oder in Filme und Geschichten. Aber auch das kreative Schaffen in Form von Malen, Zeichnen, Dichten oder Geschichten schreiben kann eine Form des Eskapismus sein, bei der individuelle Welten erschaffen werden.
Das TPZ möchte gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Kunst-, Theater- und Audioprojekt entwickeln, das sich mit den Herausforderungen der Gegenwart und dem damit verbundenen Eskapismus beschäftigt.
Aktuelle Infos zum Projekt werden zeitnah auf dieser Seite bekannt gegeben.
„Vor dem Fenster brennt die Welt“ wird gefördert von der Stiftung Niedersachsen, dem Landesverband Soziokultur Niedersachsen, der Friedrich-Weinhagen-Stiftung, der Johannishofstiftung, der Kulturstiftung der Sparkasse für die Region Hildesheim, der Bürgerstiftung Hildesheim, der Stadt Hildesheim und der Heinrich-Dammann-Stiftung.

