Junge Menschen tanzen paarweise in einem Tanzsaal. Die Männer halten die Frauen fest, die sich nach hinten lehnen. Im Hintergrund stehen viele Menschen und schauen zu.

Generationsübergreifendes Tanzprojekt

Hildesheim erinnerte sich 2017 an einen seiner prominentesten Sprösslinge: Georg Philipp Telemann, im 18. Jahrhundert neben Händel und noch vor Bach der bekannteste Komponist seiner Zeit, besuchte längere Zeit das Hildesheimer Gymnasium Andreanum. Er war ein Star seiner Zeit und komponierte Werke, die Menschen europaweit begeisterten: Kantaten, Opern, Festmusiken und sogar Stücke für Hobbymusiker. So trug er in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bei zum Einzug der Kunstmusik in bürgerliche Kreise. Sein Todestag jährte sich am 25. Juni 2017 zum 250. Mal. Aus diesem Anlass waren vielfältige Veranstaltungen zu erleben, die das Werk des Komponisten neu aufleben ließen – ganz klassisch, aber auch in neuem und ungewohntem Gewand wie beim TPZ-Projekt „Telemann – Kann man das tanzen?“.

Sich barocke Musik ertanzen

Das generationsübergreifende Projekt übersetzte Telemanns Werk in eine zeitgenössische Tanzproduktion. Das theaterpädagogisch-künstlerische Team – Judith Hölscher, Nicole Pohnert und Uta Engel – transportierte zusammen mit 40 Laiendarsteller*innen zwischen 7 und 70 Jahren sowie mit dem Jugendensemble Saltazio das musikalische Erbe des Barock-Komponisten in unsere Zeit. Dabei wurden sie live auf der Bühne begleitet von dem Vokalsolistenensemble „Gli Scarlattisti“. Die musikalische Leitung hat Jochen M. Arnold inne, die künstlerische Leitung Uta Engel.

Aus Musik wird Gefühl, Bewegung und Bild

In „Telemann – Kann man das tanzen?“ wurden Libretto, Musik und Inhalte für die teilnehmenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen geöffnet, die gemeinsam mit den Profis das Werk in Bewegung brachten. Die Gruppe setzte sich mit den Affekten des Musikwerks und der emotionalen Entwicklung des Librettos vom Tod Jesu bis zur Ankunft im Himmel auseinander und entwickelt dazu eigene tänzerische Ideen.

Die Uraufführung des Projekts fand im September 2017 auf der großen Bühne des TfN – Theater für Niedersachsen statt: „Hoheitsvolles Schreiten und würdevolle Hebefiguren neben lebenslustigem Balgen, akrobatischen Bewegungen und fast discoähnlichem Groove. All das zu einer mehr als 300 Jahre alten Musik, die von Auferstehung und Himmelfahrt erzählt“, schrieb dazu Martina Prante in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung.

„Telemann – Kann man das tanzen?“ war ein Projekt in Kooperation mit TfN – Theater für Niedersachsen, dem Ensemble „Gli Scarlattisti“ und Schule der Tanzkünste Saltazio.

„Man hört die Musik anders und lernt etwas, das man sich für den Rest seines Lebens einprägt“.

Teilnehmende des Projektes „Telemann – Kann man das tanzen?“

Verschaffen Sie sich hier einen Eindruck vom Projekt „Telemann – Kann man das tanzen?“ (für Vollansicht klicken!).