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Proben für die Bühne des Lebens

Im geschützten Raum des Theaters lassen sich spielerisch neue Perspektiven einnehmen, neue, oft unerwartete Handlungs- und Verhaltensmöglichkeiten finden und erproben: Chancen für ein Mehr an Kreativität, Verständnis, gelungener Kommunikation, Zufriedenheit und letztlich Erfolg.

Schon lange heißt es beispielsweise bei der Drogeriemarktkette dm: Bühne frei für den Nachwuchs! Achttägige Theaterworkshops mit einer Aufführung vor Publikum als Höhepunkt sind Teil der Ausbildung aller Lehrlinge und Studierenden des Unternehmens. Die gemeinsame Arbeit an der Stückentwicklung gibt jeder einzelnen Person Gelegenheit, sich mit Fantasie, Kreativität und den individuellen Kompetenzen und Erfahrungen einzubringen.

Sich nicht nur im Proberaum zu beweisen, sondern auch auf der Bühne im Scheinwerferlicht zu stehen, erfordert Mut und Durchhaltevermögen. Der Applaus des Publikums und der Stolz darüber, sich getraut zu haben, stärken das Selbstbewusstsein. Jeder Auftritt ist somit ein Training für den persönlichen und privaten Auftritt. Im wahrsten Wortsinne spielend können Souveränität, Teamfähigkeit, Kreativität, Ausdrucksfähigkeit und Disziplin wachsen. Einfach weil man ohne all das kein Stück auf die Bühne bringt.

Entwicklung und Fortbildung

Theaterpädagogik kommt in der Arbeitswelt bevorzugt zum Einsatz, wenn es um die Entwicklung und Fortbildung des Nachwuchses sowie um Teamtraining geht. Denn sie nimmt als methodischer Ansatz den ganzen Menschen in den Blick. So führt auch das TPZ Hildesheim jedes Jahr in Kooperation mit Berufsschulen ein großes Theaterprojekt für Berufsschüler*innen durch, die dann unter professioneller Leitung ein Stück erarbeiten und es vor Hunderten von Zuschauer*innen auf die Bühne bringen. Dabei werden die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Präsenz gefördert, indem sie die Rolle der aktiven Akteur*innen und Gestalter*innen des Geschehens auf der Bühne und darüber hinaus einnehmen.

Auch Selbstpräsentation, Motivation und Potenzialanalyse mit theaterpädagogischen Methoden für Berufseinsteiger*innen sind weit verbreitet. Dabei werden die persönlichen Neigungen und Fähigkeiten spielerisch erfahrbar gemacht und reflektiert. Das Training von Körpersprache und stimmlichem Ausdruck durch Übungen aus dem Schauspiel sowie der spielerische Perspektivwechsel empfehlen sich natürlich nicht nur für Bewerbungsgespräche, sondern für unterschiedlichste Bereiche von alltäglicher Kommunikation über die Gestaltung von Meetings bis hin zum Halten von Präsentationen und Reden.

Erfolg durch Rollen-Arbeit

Das zeitweilige Verlassen der eigenen Perspektive und das Einnehmen neuer Blickwinkel kann zum Überdenken des eigenen Rollenverständnisses führen. Das Offenbarwerden neuer, oft unerwarteter Handlungs- und Verhaltensmöglichkeiten im Theaterraum schafft sowohl für „alte Hasen“ als auch für Berufsanfänger*innen oder Menschen, die schon länger ohne Arbeit sind, beste Voraussetzungen, um auf innovative Ideen zu kommen und motiviert neue Wege zu gehen.

Der Vorteil der Arbeit mit Theatermethoden liegt auch bei der Interaktion wieder in ihrer Ganzheitlichkeit: Es geht nie nur darum, was gesagt oder getan wird, sondern darum, wie das geschieht. Von welcher Beziehungs- und Statusebene aus wird miteinander kommuniziert – oder eben nicht kommuniziert? Diese Komplexität kann im Theater in spielerischer und leichter Form abgebildet und gestaltet werden, sodass oft eine neue Basis für Verstehen und Verständnis entsteht.

Das Ensemble am Arbeitsplatz

Das Sich-Einstellen und Reagieren auf die Bühnenpartner*innen, also das Ensemble, lässt sich ebenfalls auf die Arbeitswelt übertragen: Wer nur auf sich selbst und das Rampenlicht fokussiert ist, der verpasst auf der Bühne wie am Arbeitsplatz seine Einsätze.
Hier können theaterpädagogische Ansätze für die Wahrnehmung der eigenen Wirkung, aber auch für die verbalen und nonverbalen Botschaften und Impulse der anderen sensibilisieren. Sehen und gesehen werden, damit sich jede*r einbringen kann für das gemeinsame Ziel, eine gelungene Kommunikation und letztlich mehr Zufriedenheit im Job – das kann mit Theater eingeübt werden.

Dramaturgie und Inszenierung verstehen

Das In-Bewegung-Kommen sowie das In-Bewegung-Bringen und Begeistern anderer Menschen durch Ansprechen aller Sinne, das bewusste Kreieren gemeinsamer Erlebnisse, auch mit emotionalem Anteil, also letztlich die Kunst der Dramaturgie und der Inszenierung, werden am besten dort erlernt, wo sie herkommen: im Theater. Sie ermöglichen es, über wichtige Themen und Inhalte in echten Austausch zu kommen, und sind um ein Vielfaches wirkungsvoller als die 100. PowerPoint-Folie oder ein Endlos-Meeting.

Somit machen Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationstraining und Teambuilding den Kern der Arbeit mit theaterpädagogischen Methoden in der Arbeitswelt aus. Formate können regelmäßige Theaterangebote, kompakte Projekte oder Intensiv-Workshops für Führungskräfte, Teams, Gruppen oder Abteilungen sein. Aber auch individuelle Trainings und Coachings sowie Beratungen zur Dramaturgie von Events und Prozessen sind möglich.

„Gerade um wertvolle Arbeit zu tun, muss man spielen, das heißt basteln, versuchen, experimentieren.“

Emanuel Lasker
Aktuelle Angebote Arbeitsleben:

Hier einige Beispiele unserer theaterpädagogischen Arbeit
im Themenfeld „Arbeitsleben“

Polizisten

Erwerbslose adaptierten mit großer Kreativität und Fantasie die schwedische Filmkomödie für die Bühne. Dabei trainierten sie die Lachmuskeln des Publikums und ihren persönlichen Auftritt ...

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