Ein junger Mann und eine junge Frau tanzen gemeinsam auf der Bühne. Sie breiten die Arme aus, als wollten sie fliegen.

Die Bretter, die die Welt bedeuten

Ein Theaterstück entwickeln heißt: miteinander in Dialog treten, andere Menschen und ihre Hintergründe kennenlernen. Das funktioniert nonverbal, über eine oder auch in ganz unterschiedlichen Sprachen.

Wenige Themen haben in den letzten Jahren so rasant an Aktualität gewonnen wie Integration und interkultureller Dialog. Schulen, Nachbarschaften, ganze Stadtteile stehen vor der Herausforderung, neue Mitbürger*innen willkommen zu heißen und ihnen einen bestmöglichen Start in unsere Gesellschaft zu ermöglichen. Doch egal, ob es um den Dialog mit gerade erst Angekommenen oder schon lange Ansässigen geht – gemeinsam Theater zu spielen ist ein wunderbarer Weg, um neue Menschen und Kulturen kennenzulernen und gemeinsam etwas Neues zu kreieren. Dabei zeigt sich in der Theatergruppe wie in der Gesellschaft: Nur wo alle aufeinander zugehen und sich miteinander austauschen, kann Integration gelingen. Deshalb sind für das TPZ seit jeher Projekte für Menschen aller Nationalitäten und Altersgruppen, für Studierende sowie für Schüler*innen in Sprachlernklassen und klassenübergreifend ein zentraler Baustein der theaterpädagogischen Arbeit.

Theater wirkt unmittelbar

Theaterprojekte haben immer ein konkretes Thema, eine Geschichte oder Texte, die auf die Bühne gebracht werden sollen. So können in Theatergruppen auf direktem Weg beispielsweise Themen wie ein friedlicher Umgang miteinander oder das Zusammenleben verschiedener Religionen in einer säkularen Gesellschaft, aber auch universale Themen wie etwa Liebe oder Familie aufgegriffen und bearbeitet werden. In der Auseinandersetzung mit Theaterstücken und anderen kulturellen Erzeugnissen aus Deutschland und anderen Ländern gibt es für alle Beteiligten viel zu lernen. In unserer interkulturellen theaterpädagogischen Arbeit legen wir Wert darauf, Bilder, Zeichen, Symbole und Geschichten aller Teilnehmenden zu nutzen und sie gleichwertig zu bearbeiten. Zudem wird beim Theaterspielen gesprochen, gesungen, getanzt, die Mimik und der Körper werden eingesetzt. So fördert Theater die Entwicklung der Ausdrucksmöglichkeiten und Kommunikationsfähigkeit – unabhängig von der perfekten Beherrschung einer Sprache.

Theater wirkt mittelbar

Dadurch, dass alle Lebenswelten als gleichwertig betrachtet werden und sich alle Teilnehmenden gleichermaßen einbringen können und Gehör finden, entsteht ein offenes Klima der Kommunikation. Dies ist die Voraussetzung für die Bereitschaft, neue Impulse für den Umgang miteinander oder neue Sichtweisen auf ein Thema überhaupt anzuerkennen oder anzunehmen. Mittelbar folgt aus der gemeinsamen Arbeit an ähnlich, aber auch an kontrovers erlebten Themen eine Zunahme des Verständnisses füreinander, an Empathie und letztlich an Bereitschaft, die eigenen Positionen zu reflektieren. Auch dies gilt ausdrücklich wieder für alle Beteiligten im Prozess.

Theater integriert alle, nicht die „anderen“

Das Ziel unserer interkulturellen Theaterarbeit ist es nicht, Menschen beizubringen, wie man „deutsch“ ist. Uns geht es darum, mit den Mitteln des Theaters die Kommunikationsfähigkeit und das Verständnis aller Beteiligten zu öffnen und zu erweitern und gemeinsam etwas Kreatives zu schaffen, an dem alle Beteiligten Anteil haben. Die Theaterarbeit macht Spaß, spricht alle Sinne an und sorgt dafür, dass alle Beteiligten gesehen und gehört werden. Angenehmer kann interkultureller Dialog kaum sein.

Hier einige Beispiele unserer theaterpädagogischen Arbeit
im Themenfeld Integration & interkultureller Dialog“

„Ob Poesie, ob Malerei, ob Film, Musik, Theater oder Tanz: Kunst kann gemeinsame Sprache sein, wo unterschiedliche Begriffe sonst Missverständnisse verursachen. Kunst kann uns helfen, zu verstehen, was uns ausmacht, wer wir sind.“

Kulturstaatsministerin Monika Grütters
Aktuelle Angebote Integration: